Charles BAUDELAIRE wurde im Alter von 5 Jahren von seinem Vater Joseph-François BAUDELAIRE (1759-1827) verwaist.
Am 13. Juli 1857 dankte Gustave Flaubert Baudelaire in diesen Worten für die Übersendung eines Exemplars von Fleurs du mal :
« … in den letzten acht Tagen habe ich es immer wieder gelesen, Vers für Vers, Wort für Wort und ehrlich gesagt gefällt und verzaubert es mich.
Sie haben einen Weg gefunden, die Romantik zu verjüngen. Sie sind anders als alle anderen (was die erste aller Qualitäten ist). Die Originalität des Stils ergibt sich aus dem Design. Der Satz ist vollgestopft mit der Idee, bis zum Bersten. – Ich liebe deine Härte, mit ihren Feinheiten der Sprache, die sie hervorheben, wie Damast auf einer dünnen Klinge. […] An Ihrem Buch gefällt mir am meisten, dass die Kunst überwiegt. Und dann singst du über das Fleisch, ohne es zu lieben, auf eine traurige und distanzierte Weise, die mir sympathisch ist. Du bist zäh wie Marmor und durchdringend wie englischer Nebel »
Der Dichter Leconte de Lisle (1818-1894) staunte am 1. Dezember 1861 darüber, wie in der Poesie von Les Fleurs du mal „alles der erzielten Wirkung entspricht und im Geist sowohl die Vision erschreckender als auch mysteriöser Dinge zurücklässt als vielfältige und gekonnt kombinierte Schwingung aus klangvollen und edlen Metallen und in den Augen prächtiger Farben. Wie andere ist er sensibel für die Originalität der Arbeit, die « mit dem energetischen Siegel langer Meditation gekennzeichnet ist ».
Der Dichter Théodore de Banville (1823-1891) spricht von der Herausgabe von Fleurs du Mal und ihren « kurzen Meisterwerken » als « ein wahres literarisches Ereignis ».
Die Katze
von Baudelaire
Komm, schöne Katze, und schmiege dich still
An meinem Herz, halt zurück deine Kralle.
In dein Auge ich träumend versinken will,
Drin Achat sich verschmolz dem Metalle.
Wenn meine Hand liebkosend und leicht
Deinen Kopf und den anschmiegsamen Rücken,
Das knisternde Fell dir tastend umstreicht
Sanft, doch berauscht vor Entzücken,
Dann seh ich dich. Und deines Blickes Strahl
Er scheint dem deinen, schönes Tier, zu gleichen,
Ist tief und kalt, scharf wie geschliffner Stahl,
Und feine Düfte fühl ich zitternd streichen,
Gefährlich süssen Hauch, der gluterfüllt
Den braunen Leib von Kopf zu Fuss umhüllt.
Autor/Auteur : François P. VALLET, Berater, Dozent.
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